AIP-Tagebuch

Der Selbsttest zum Paleo Autoimmun Protokoll.

Woche 1:

Ich habe am Montag den 17.10.2016 mit dem Paleo AIP (Autoimmun Protokoll) begonnen. Ich muss genau nachschauen, was ich esse darf und was nicht. Es fällt mir nicht gerade leicht, die Mahlzeiten zusammenzustellen und Abwechslung in den Speiseplan zu bringen. Da ich bereits einige Zeit größtenteils auf Gluten verzichtet habe und wir bereits viel frisch gekocht haben, fällt mir die Umstellung nicht ganz so schwer. Im Laufe der Woche funktioniert das Essen zuhause recht gut, allerdings ist auswärts essen eine Herausforderung. In unserer Kantine gibt es Gott sei Dank ein Salatbuffet, sodass ich mir dort mein Gemüse zusammenstellen kann. Ich nehme mir dann eine Kleinigkeit dazu mit. Eine Dose Thunfisch, etwas Fleisch vom Vortag oder Avocado und Oliven. Im Restaurant ist man mehr oder weniger auf Salat mit Fleisch (Pute, Hähnchenstreifen oder Rumpsteak) angewiesen. Ab und zu überrascht jedoch die Marinade, die gerne mal mit Chili zubereitet wird. Wer nur mal sicher gehen will, bestellt sein Fleisch pur. Mein Befinden ist die Woche nicht so gut. Ich habe Muskelschmerzen, kann morgens kaum meine Haare schamponieren. Aber das ist hoffentlich nur die Umstellungsphase.

Woche 2:

Diese Woche ist meine Nase komplett zu. Ich hoffe es ist ein Erkältung und nicht die starke Ausprägung einer Allergie. Ich habe Verstopfung, sogar noch etwas mehr als sonst sowieso schon. Meine Muskelschmerzen sind allerdings besser geworden, ich bin tagsüber nicht mehr so müde, meine morgendlichen Darmkrämpfe sind verschwunden und meine Haut juckt nicht ganz so doll. Ist doch schon mal ein Fortschritt. 🙂 Außerdem habe ich keinen Heißhunger, mir fehlt eigentlich nichts. Ich gebe nun meine Mahlzeiten in eine Kalorien-App ein. Das finde ich ziemlich wichtig, damit man nicht zu wenige Kalorien zu sich nimmt und dann Kreislaufprobleme bekommt. Das ist mir nämlich auch schon passiert, gerade wenn man sich einen Tag nur von Gemüse ernährt. Fisch und Fleisch, sowie Kokosprodukte gehören jetzt zu meinen Hauptnahrungsmitteln, zusammen mit Gemüse natürlich. Ich suche im Internet nach AIP-Rezepten, habe bereits Maniokpommes ausprobiert (sehr lecker übrigens – schmecken fast wie richtige Pommes) und Taro (Wasserbrotwurzel – nicht mein Ding, eher schleimige Konsistenz) gekauft. Es ist spannend, welche neuen Lebensmittel ich so kennenlerne und wie einfallsreich ich werde, wenn es um das Ersetzen von zum Beispiel Soßen geht. Da empfehle ich meine neue Kreation: Avocadoketchup!

Woche 3:

Diese Woche hat mit Kreislaufproblemen angefangen. Nach meinem sowieso geplanten Termin beim Physiotherapeut ging es mir aber schnell besser. Mir geht es soweit gut, die Erkältung ist auch besser, ich bin nur noch abends müde und die Muskelkrämpfe sind weg. Es ist Wahnsinn, wie ich aufpassen muss, nicht zu viel an Gewicht zu verlieren, obwohl ich nicht unter Hunger leide. Vorher musste ich ständig auf meine Ernährung achten, um ja nicht zu viel zuzunehmen (Hashimoto – Schilddrüsenautoimmunkrankheit – lässt grüßen) und jetzt ist es genau umgekehrt. Einen Tag war es beim Walken sehr kalt und windig – leider ist die Kälteurtikaria noch nicht weg und mein Gesicht ist wieder leicht geschwollen und rot 🙁 Den einen Morgen hatte ich leichte Darmkrämpfe, ist vielleicht doch noch irgendwas bei den Nahrungsmitteln, das ich nicht vertrage?

Woche 4:

In dieser Woche habe ich tatsächlich einen kleinen Durchhänger. Obwohl es mir körperlich gut geht, sehnt sich mein Kopf nach etwas anderem zum Essen. Aber ich bleibe konsequent und gebe meinen Gelüsten nicht nach. Bei einem Jieper auf Süßes kann ich die heiße AIP Schokolade empfehlen. Meine Verdauung wird auch so langsam besser und die Verstopfung lässt allmählich nach. Ganz nach dem Motto: Gut Ding will Weile haben. 🙂

Woche 5-6:

Ich habe wieder etwas Magenschmerzen. Jetzt heißt es die Ursache herauszufinden. Vielleicht war ich etwas zu voreilig. Ob es an den Präparaten zum Aufbau der Darmflora liegt (sie enthalten Reisprotein und Reisstärke), an dem Becher Glühwein oder an dem Senf, zu der Bregenwurst, muss ich jetzt rausfinden. Macht es also nicht so wie ich, sondern geht strickt nach dem Schema der Wiedereinführung von Lebensmitteln vor. Immer schön eines nach dem anderen. Dann weiß man auch, woher die Symptome kommen.

Weihnachtszeit:

Während der Weihnachtszeit, bei den Besuchen auf dem Weihnachtsmarkt, den Weihnachtsfeiern und an den Weihnachtsfeiertagen ist es schwer streng bei der AIP-Ernährung zu bleiben. Mir ist es leider nicht gelungen. Ich habe zwar weiter streng glutenfrei gegessen, jedoch war der ein oder andere Glühwein, Kartoffelklos oder auch glutenfreies Getreide auf dem Speiseplan. Ich bin jetzt aber froh, dass die Zeit vorbei ist, denn es ging mir bei weitem nicht so gut wie vor der Zeit. Mich plagten wieder Magen- und Darmbeschwerden, die bei der AIP-Ernährung so gut wie gar nicht mehr aufgetreten sind und ich habe gut 3 kg zugenommen! Daher habe ich die Ernährung wieder umgestellt – neues Jahr, neues Glück 😉

Winterzeit:

Der Januar neigt sich so langsam dem Ende, es ist draußen immer noch zu kalt für mich, aber die guten Vorsätze sind noch nicht aufgegeben. Mir geht wieder gut. Ich esse nicht ganz strickt, vermeide aber so weit es geht alle nicht-AIP-konformen Lebensmittel. Ab und zu darf es mal ein Stück Käse sein, oder auswärts ein Streifen Paprika im Salat. Selber koche ich aber weiterhin nach dem Autoimmunprotokoll und im Moment bekommt mir das sehr gut. Ich mache etwas mehr Sport (mit Sophia Thiel 🙂  ) und arbeite an meiner Bikinifigur (ich hoffe es wird bald wieder warm!!!). Ich hoffe Euch geht es auch gut!

März:

Langsam wird es draußen wieder heller und der Frühling steht vor der Tür. Die Natur lädt  zur Bewegung an der frischen Luft ein und ich freue mich auf die ersten Knospen und das frische Grün der Bäume. Ich kann mich im Moment auch freuen, denn diese Woche habe ich meine neuen Blutwerte bekommen. Die Werte sind alle besser geworden. Die Cortisolwerte sind im Normalbereich, der Harnsäurewert ist gesunken obwohl ich viel Fleisch gegessen habe und der TSH-Wert ist bei 0,3 und somit wieder so niedrig, dass ich erneut mein L-Thyroxin reduzieren kann. 🙂 🙂 🙂 Ich finde das sind super Argumente um bei der AIP-Ernährung zu bleiben. Wenn Ihr Probleme habt durchzuhalten, dann kann ich das verstehen. Auch mir fällt es nicht immer leicht. Ich wurde mit der Zeit auch nachlässiger, aber ich werde nicht aufgeben und versuche immer wieder zu einer strikten Ernährung zurückzufinden und die neuen Werte zeigen deutlich, was man alles mit der richtigen Ernährung erreichen kann. Bleibt auch Ihr stark und seht selber, wie sich Euer Wohlbefinden verbessert.

Herbst:

Nach mittlerweile fast einem Jahr kann ich sagen, dass es nicht immer einfach ist sich konsequent an die Ernährung zu halten. Zumindest bei mir gibt es immer wieder Zeiten, in denen doch ab und an mal Ausrutscher passieren. Mal eine Pizza (natürlich die schlimme mit Gluten), mal ein Dinkelbrötchen oder etwas Süßes zwischendurch. Ich sündige am meisten, wenn es mir am besten geht, da ich quasi nicht mehr dran denke. Das muss ich noch in den Griff bekommen 😉  Generell kann ich aber trotzdem sagen, dass es mir viel besser geht als zu Beginn dieses Testes. Ich bin viel leistungsfähiger (die 90km Fahrradtour letztens zu meinen Eltern hätte ich letztes Jahr im Leben nicht geschafft), ich bin nicht mehr so müde und mein Hautjucken ist ohne Antiallergikum ganz verschwunden. Und je strikter ist esse, desto besser geht’s auch meinem Magen-Darm-Trakt. Also wartet nicht mehr, startet jetzt in ein neues Lebensgefühl!!!